Memory Management Unit
Bei der Memory Management Unit (MMU), auch Speicherverwaltungseinheit, handelt es sich um eine Funktionseinheit von Mikroprozessoren, die zum Zugriff auf den Arbeitsspeicher oder sonstige Hardware das Übersetzen von virtuellen Adressen in physische Adressen bewerkstelligt. Sie ermöglicht damit den Zugriff auf den gesamten virtuellen Adressraum, den ein Betriebssystem mit Hilfe der virtuellen Speicherverwaltung zur Verfügung stellt.
Die MMU dient der Abschottung von Prozessen voneinander und vom Betriebssystem, außerdem kann durch die MMU jedem Prozess ein einheitliches Speicherbild präsentiert werden. Dadurch ist der sichere Betrieb im Multitasking wesentlich einfacher, da physikalisch verhindert wird, dass ein Fehler in einem Prozess zu einem direkten Zugriff auf Daten eines anderen Prozesses oder des Betriebssystems führt.
MMUs waren ursprünglich als externe Zusatzkomponente für Mikroprozessoren konzipiert. Sie sind heute jedoch in die meisten Hochleistungsprozessoren integriert. Bei Verwendung einer Harvard-Architektur existieren sogar zwei verschiedene MMUs innerhalb des Prozessors - eine für den Befehls- und eine für den Datenspeicher. Anwendungen für eingebettete Prozessoren und Microcontroller können meist auf eine Adressübersetzung verzichten, dementsprechend beinhaltet der größte Teil der Prozessoren für diesen Einsatzbereich keine MMU.